Wir führen jede Woche eine Vielzahl an Operationen durch. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir in einer sterilen Umgebung arbeiten, um das Infektionsrisiko zu senken.

Wenn der Schützling operiert werden muss, ist das Schlimmste für viele Tierbesitzer die Narkose. Wir wollen Sie über die heutigen Möglichkeiten aufklären und Ihnen damit hoffentlich ein wenig die Angst vor der Narkose nehmen.

Wie in allen anderen Bereichen gab es auch in der Anästhesie bei Tieren in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte. Gab es früher nur die Möglichkeit der „Narkosespritze“ , so stehen uns heute eine Vielzahl verschiedener Narkoseformen zur Verfügung, die das Risiko auch bei alten Tieren und Tieren mit Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Herzschwäche oder Diabetes, so gering wie möglich halten.

Zudem werden in unserer Klinik die Narkosen von speziell in diesem Bereich ausgebildeten Fachkräften (Anästhesisten und Anästhesiefachangestellten) gefahren, die während einer Operation ausschließlich die Narkose und Vitalparameter der Patienten überwachen und somit auf jede auch noch so geringe Unregelmäßigkeit sofort regieren können. Dinge, die ein konzentrierter und steril gekleideter Chirurg während der OP nicht gewährleisten kann!

Bei kleinen Eingriffen reicht meist eine lokale Betäubung in Kombination mit einer leichten Sedierung. Aus diesem „Schlaf“ erwacht Ihr Schützling meist recht munter. Nachwirkungen bleiben in den meisten Fällen aus.

Die Epiduralanästhesie ist eine sehr schonende Form der Schmerzausschaltung, wobei nach einer leichten Sedation ein Betäubungsmittel an das hintere Ende der Lendenwirbelsäule gespritzt wird und so Eingriffe bis in Höhe des Nabels schmerzfrei vorgenommen werden können (z.B. Kastrationen).

Aus der Humanmedizin übernommen sind auch die neuen ultrakurz wirksamen Narkosemittel, bei denen das Tier innerhalb von Sekunden einschläft und eine Stunde später auf eigenen Beinen die Klinik verlässt.

Für Risikopatienten und bestimmte Eingriffe im Thoraxbereich gibt es bei uns, wie in der Humanmedizin, Narkosegeräte und damit die Möglichkeit, den Patienten zu intubieren (ein Schlauch wird in die Luftröhre eingeführt), das Tier darüber zu beatmen und mit Sauerstoff und Narkosegasen zu versorgen.

Mit den vielen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, finden wir für Ihren Liebling die beste Narkoseform.

Ist Ihr Tier bereits älter, geschwächt oder hat Vorerkrankungen, prüfen wir bei einer Voruntersuchung zum Beispiel Blut, Leber- und Nierenfunktionen oder röntgen Herz und Lunge. So können wir Risiken ausschließen und falls nötig noch eine Therapie mit Herzmedikamenten oder Antibiotika durchführen. Dies ist bei Zahnpatienten häufig der Fall.

Die Narkose wird am Tag der Operation von unserem Anästhesisten durchgeführt, der das Tier ständig überwacht. Es sieht fast aus, wie bei einer Operation am Menschen. Auch ihr Schützling wird permanent überwacht und für eventuelle Komplikationen legen wir immer eine Venenverweilkanüle. So können wir eine ständige Überwachung unseres Patienten sicherstellen und im Notfall sofort die erforderlichen Maßnahmen einleiten.

Aber keine Angst, bei den tausenden von Narkosen, die wir in den letzten Jahren durchgeführt haben, sind Komplikationen die absolute Ausnahme.

Wenn bei Ihrem Liebling eine Operation ansteht, finden Sie hier weitere Informationen zum Ablauf und Hinweise für die Zeit vor und nach der Operation.

Bei Fragen, Bedenken oder Wünschen, die die Narkose oder die Operation bei Ihrem Tier betreffen, sprechen Sie uns an, wir werden Sie gerne beraten.